Erfahrungen mit „LOS!“
Der Prozess der Erarbeitung des Curriculums war sehr intensiv für alle Beteiligten und hat zu den bearbeiteten Themen neue Perspektiven eröffnet (unabhängig davon, ob es sich um Themen, die die SHO selbst betreffen – z.B. Geschichte des Mukoviszidose e.V., – oder um allgemeine Themen – z.B. Umgang mit Konflikten – handelt). Die Rückmeldungen derjenigen, die die Seminare besucht haben, sind nach wie vor durchweg positiv und zeigen, dass die Auswahl der Themen und die Arbeitsmethoden gut konzipiert sind. Nicht zu vernachlässigen ist, dass die von den Trainern erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auch bei anderen Veranstaltungen des Mukoviszidose e.V. ein- und umgesetzt werden können (z.B. bei Info-Veranstaltungen für Patientenbeiräte, aber auch direkt in den Regionalgruppen vor Ort).
‚Lernort Selbsthilfe‘ ist eine Bereicherung für jede Selbsthilfegruppe. Die Seminarteilnehmenden übernehmen im Anschluss mehr Verantwortung und die Selbsthilfe wird dadurch insgesamt aktiver und fruchtbarer. Schwierigkeiten, die einerseits durch die Gruppenkonstellation, andererseits durch das Krankheitsbild zwangsläufig entstehen, können durch die vermittelten Kenntnisse kompetent beseitigt werden. Teilnehmende von „LOS!“ vernetzen sich deutschlandweit und können sowohl von den erlernten Seminarinhalten als auch dem Erfahrungsaustausch untereinander in Bezug auf die Selbsthilfearbeit profitieren.
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. nimmt erstmals seit seinem über 40-jährigen Bestehen an einem Projekt wie dem ‚Lernort Selbsthilfe‘ teil. Wir sind davon überzeugt, dass wir als Selbsthilfeorganisation von diesem Projekt heute, aber auch in Zukunft profitieren werden. Dieses Projekt vermittelt uns als ‚Laien‘ neue Sichtweisen, bestätigt uns aber auch in dem, was wir bisher erreicht haben. Besonders gefällt uns dabei, dass wir bei der Ausarbeitung des Projekts, welches später für unsere Organisation angewandt werden soll, aktiv mitwirken können. Wir sind uns sicher, dass ‚Lernort Selbsthilfe‘ bei unserer weiteren ehrenamtlichen Tätigkeit ein Gewinn sein wird.
Unser Verband hat mehrere Module der ‚LOS!‘- Qualifizierung durchgeführt. Anfangs waren wir skeptisch, ob und was uns diese Fortbildung bringen soll. Heute können wir sagen, dass gerade wir ehrenamtlich Aktiven eines äußerst heterogenen Verbandes sehr profitiert haben. Wir haben u.a. unsere gemeinsame Basis reaktiviert, Strukturen und Ziele kritisch hinterfragt und unsere Verbandsarbeit entsprechend angepasst. Das gemeinsame Miteinander, die Diskussionen und die Wahrnehmung des persönlichen Engagements jedes Einzelnen haben wieder die entsprechende Wertschätzung erhalten und wirken bis heute nach. Unser Fazit: ‚LOS!‘ wirkt (nachhaltig).
Im Spannungsfeld des gesellschaftlichen Wandels, der sich ändernden Verbandskultur und der individualisierten Lebensführung Betroffener müssen wir verantwortungsvoll in die Zukunft schauen, um u.a. neue Mitglieder und Nachfolger für Führungsaufgaben auf allen Ebenen zu gewinnen. Es kann uns als DVMB nicht nur darum gehen, marginale Verbesserungen an bestehenden Angeboten teilweise unter großen Anstrengungen zu realisieren, sondern wir müssen strukturell neue Wege und Pfade beschreiten – im Denken und Handeln! Notwendige Lern- und Veränderungsprozesse gelingen in der ehrenamtlichen Arbeit allerdings nur mit professioneller Unterstützung. Beste Voraussetzungen dazu bietet das Projekt ‚LOS!‘, das sich mit seinem Leistungsportfolio an dem Bedarf unterschiedlichster SHO orientiert. Bereits im strukturierten Aufbau von Schulungsmodulen für Leitungsteams stand uns dies hilfreich zur Seite. Erfreulicherweise bietet ‚LOS!‘ auch Material für Vorstände und Geschäftsführung.
„Die Idee des ‚Lernort Selbsthilfe‘ hat uns als Förderer von Beginn an überzeugt. Es ist eindrucksvoll, wie sich das Konzept in den vergangenen Jahren in der Selbsthilfe etabliert hat, und schön zu sehen, wie viele Selbsthilfeorganisationen diesen Ansatz nutzen, um nachhaltig ihre Selbsthilfearbeit
„Selbsthilfeorganisationen, die sich insgesamt weiterentwickeln und die ihren Ehrenamtlichen Seminare anbieten, sind oft Partner in der Zusammenarbeit mit uns Ärzten und mit Kliniken; dadurch blicken alle Beteiligten über den eigenen Tellerrand hinaus. Das ist für die eigene Arbeit und Zusammenarbeit sehr motivierend und inspirierend.“
„Beratung nach dem Programm von ‚Lernort Selbsthilfe‘ wird seit mehr als zehn Jahren von Selbsthilfeorganisationen nachgefragt und in der Folge selbstständig umgesetzt. Selten genießt ein Qualifizierungsprogramm eine solche Anerkennung und über Jahre Gültigkeit und Relevanz. Das liegt vermutlich daran, dass ‚Lernort Selbsthilfe‘ regelmäßig evaluiert wird, die ‚richtigen‘ Fragen stellt und die Verbände stärkt, indem es deren Eigenständigkeit befördert.“
„Man merkt dem Programm LOS! in seiner überarbeiteten Form an, welchen langen Lernprozess es selbst in seiner mehrjährigen Arbeit mit verschiedensten Selbsthilfeorganisationen durchlaufen hat. Neue Themen sind hinzugekommen, die den zeitlichen politischen und technologischen Entwicklungen geschuldet sind.“
„Geschulte Ehrenamtliche der Selbsthilfe haben Sicherheit und strahlen damit Vertrauen aus. Aufgrund ihres Wissens sind sie wichtige Partner für Betroffene und deren Behandler. Mit ihrem Wissen sind sie in der Lage, die Informationsflut zum Thema Krebs, die oft irreführend ist, kompetent zu filtern, und damit in der Lage, authentische und ehrliche Gesprächspartner zu sein.“