Unser Lernprogramm "Selbsthilfe BEWEGEN"

Selbsthilfe BEWEGEN ist unser Lernprogramm zur Gestaltung und Umsetzung wichtiger Veränderungen. Es unterstützt Selbsthilfeorganisation dabei, sich zu erneuern und interne Strukturen neu zu gestalten, ohne dabei ihre Wurzeln zu verlieren.

In dem Lernprogramm Selbsthilfe BEWEGEN geht es um die gezielte Organisationsentwicklung von Selbsthilfeverbänden. Die Teilnehmer*innen lernen in dem Programm:

  • die Hebel für den anstehenden Wandel in ihrem Verband zu erkennen,
  • Auswirkungen von Veränderungen abzuschätzen, 
  • vorhandene Stärken zu nutzen.

Erfahrene Organisationsentwickler*innen begleiten den Prozess und sorgen mit einem Blick von außen dafür, Bestehendes gezielt zu hinterfragen – immer mit Respekt vor dem, was gewachsen ist und was erreicht wurde. Alle Informationen zu Selbsthilfe BEWEGEN, zu den Inhalten und zum Aufbau finden Sie in unserer Broschüre zum Programm.

Die Broschüre können Sie hier herunterladen:

Die Lernmodule

Die sechs Lernmodule von Selbsthilfe BEWEGEN greifen klassische Themen und aktuelle Entwicklungen der Selbsthilfearbeit auf. Nach einem Vorgespräch mit unseren Team können die Selbsthilfeorganisationen ein bis zwei Lernmodule auswählen. Die Inhalte der einzelnen Module fassen wir im Folgenden kurz zusammen.

Inhalte der Lernmodule

    Modul 1 | Strategie und Veränderung

    Im ersten Modul geht um den Fortbestand von etablierten Selbsthilfeorganisationen und die Frage: Wie reagieren wir als Verband auf gesellschaftliche und gesundheitspolitische Veränderungen? Meist geht damit eine Neuausrichtung der Verbandsarbeit und eine Auseinandersetzung mit dem verbandlichen Selbstverständnis einher – und das auf allen Ebenen.

     

    Die Teilnehmer*innen lernen, wie sie notwendige Veränderungen fördern und auf diesem Weg unter anderem das Verbandsprofil schärfen und den Zusammenhalt innerhalb des Verbandes stärken – was wiederum dazu beitragen kann, als Verband überzeugender in der Öffentlichkeit aufzutreten sowie neue Mitglieder und Partner*innen zu gewinnen.

    Modul 2 | Ressourcen-Check

    Selbsthilfeverbände funktionieren am besten, wenn sich Ressourcen und Anforderungen die Waage halten. Bei hohen Anforderungen, wenig Mitstreiter*innen und/oder Mitteln kann ein Verband in eine Schieflage geraten. Das zweite Modul befasst sich deshalb mit einem nachhaltigen Umgang mit den personellen, finanziellen und ideellen Ressourcen.

     

    Während des Moduls klären die Teilnehmer*innen Anspruch und Machbarkeit von Veränderungen und definieren Treiber, die zur Überforderung führen. Sie lernen unter anderem, wie sie vorhandene Potenziale auf allen Ebenen aktivieren, eine aktive Mitarbeit erleichtern und im Verband ein Wissensmanagement aufbauen.

    Modul 3 | Nachfolge und Loslassen

    Die Frage der Nachfolge ist ein Dauerbrenner in Selbsthilfeverbänden. Damit die Nachfolge gelingt, haben sich drei Punkte als entscheidend erwiesen: zeitgemäße Strukturen, das Gewinnen von Mitgliedern und Selbsthilfeaktiven sowie ein hohes Maß an Beteiligung, um die Arbeit auf möglichst vielen Schultern zu verteilen. Modul 3 dreht sich um das Suchen, Beteiligen und Einarbeiten von Mitstreiter*innen ebenso wie um den eigenen Loslöseprozess.

     

    Die Teilnehmer*innen entwickeln Strategien zur Mitgliedergewinnung und Nachfolgesicherung, erarbeiten Checklisten, um die Einarbeitung zu gestalten, und richten Kompetenzbörsen ein. Sie lernen unter anderem, wie sie Gespräche vorbereiten und führen, mit Generationenkonflikten umgehen und Loslöseprozesse unterstützen.

    Modul 4 | Führung und Kommunikation

    Führung findet auf mehreren Ebenen gleichzeitig statt. In der Gruppenleitung ebenso wie in der Vorstandsarbeit geht es darum, Entscheidungen verantwortlich zu treffen, sie überzeugend zu vermitteln und in der Breite umzusetzen. Einer klaren und umsichtigen Kommunikation – insbesondere durch die höchste Führungsebene – kommt dabei eine große Bedeutung zu.

     

    Modul 4 richtet sich vor allem an Menschen in Führungspositionen oder mit Führungsaufgaben, die ihr strategisches Denken, ihr Urteilsvermögen und ihre Entscheidungskompetenz stärken möchten. Die Teilnehmer*innen lernen unter anderem, wie sie die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt fördern und wie eine gute Kommunikation über alle Ebenen gelingt.

    Modul 5 | Diversity Management

    In der Selbsthilfe treffen Menschen mit unterschiedlichen sozialen und beruflichen Hintergründen aufeinander. Verschiedene Denkweisen, Wissensstände und Arbeitsstile, aber auch eine Vielfalt von Alter und Geschlecht können für Selbsthilfeorganisationen zur Herausforderung werden. Das vorliegende Modul soll sie dabei unterstützen, ihre Vielfalt wahr- und anzunehmen, Menschen zusammenzubringen und ihre Unterschiedlichkeit als Stärke zu nutzen.

     

    Die Teilnehmer*innen lernen unter anderem, wie sie verschiedene Gruppen in die Verbandsstruktur integrieren, wie sie Bedarfe und Erwartungen klären und ihnen gerecht werden können. Ziel ist es, den Mehrwert unterschiedlicher Perspektiven herauszustellen und eine wertschätzende Gesprächskultur, Toleranz und Offenheit im Verband zu fördern.

    Modul 6 | Team und Konflikt

    In Selbsthilfeverbänden führen das gegenseitig geforderte Verständnis und der Wunsch nach Harmonie mitunter dazu, dass Spannungen nicht thematisiert und Aussprachen vermieden werden. Teams – sei es im Vorstand oder in der Gruppenleitung – kommen jedoch nicht umhin, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen. Nur so können alle ihren Platz und ihre Aufgabe finden. Um die Frage, wie das gelingen kann, geht es in Modul 6.

     

    Die Teilnehmer*innen erlernen die Grundlagen der Teamentwicklung und den Umgang mit Fehlern, Konflikten, verbandlichen Widersprüchen, Erblasten und Tabus, Enttäuschungen und Niederlagen. Ziel ist es, eine offene Streitkultur zu etablieren sowie die Lust an der Arbeit und die gute Laune zu erhalten oder auch wiederherzustellen.